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Porto

Porto ist nach Lissabon die wichtigste Stadt des Landes und wird auch gern als die „heimliche Hauptstadt“ oder als „Hauptstadt des Nordens“ bezeichnet. Hier ergeben traditionelle Macht und Reichtum der alteingesessenen Familien und Wirtschaftsmacht eine verlockende Melange. Schon immer war Porto Handelsstadt mit großem Einfluss auf Wirtschaft und Politik. Der heutige Ballungsraum Grande Porto ist das Zuhause von mehr als einer Million Menschen.

Wahrzeichen der Stadt ist der Torre dos Clérigos in der Rua S. Filipe Nery. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert diente Seefahrern lange als Orientierungshilfe. Kein Wunder, mit 76 Metern Höhe ist der Turm auch weithin gut sichtbar. Heute bietet seine Panoramaplattform einen wunderbaren Blick über die Stadt. Gut zu Fuß sollte man aber schon sein: vor der traumhaften Aussicht muss man erst 225 Stufen erklimmen.

Die Altstadt von Porto, umgangssprachlich Ribeira genannt, steht als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. Ribeira, das bedeutet Flussufer, und genau darum handelt es sich auch. Das älteste Viertel der Stadt liegt hier, am Ufer des Douro. Malerische, liebevoll restaurierte Häuser drängen sich dicht aneinander, enge Gassen führen vom höchsten Punkt des Viertels hinunter zum Wasser mit seinen barcos rabelos, den alten Portweinschiffen. Vom ehemaligen „Kleine-Leute-Viertel“ ist heute nichts mehr zu sehen: wo einst Fischer und Seeleute mehr schlecht als recht wohnten, findet man heute ein lebhaftes Vergnügungsviertel mit zahlreichen Shops, Restaurants und Lokalen.

Hoch oben über der Ribeira, die sich terrassenartig den Hügel hinaufzieht, thront die Kathedrale der Stadt auf dem Terreira da Sé. Bereits im 12. Jahrhundert wurde sie als romanische Wehrkirche erbaut, in den folgenden Jahrhunderten aber (leider) mehrfach umgestaltet. Interessanter als der eher schlichte Innenraum der Kathedrale sind beispielsweise ihr vergoldeter Hauptaltar oder der barocke Sakramentsaltar im linken Querschiff. Der gotische Kreuzgang ist wie viele portugiesische Bauwerke mit Azulejos geschmückt. Wer den üblichen Pomp der Gotteshäuser in Portugals Norden sucht, wird eher in einer der vielen Barockkirchen der Stadt fündig. Sehr sehenswert sind beispielsweise die Igreja de Santa Clara mit ihrem goldenen Schnitzwerk oder die Igreja de São Francisco, deren komplettes Schnitzwerk mit mattem Feingold überzogen wurde.

Neben der Ribeira und den majestätischen Kirchen hat Porto aber auch noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sich manchmal erst auf den zweiten Blick als solche offenbaren. Viele der Gebäude Portos sind mit Azulejos geschmückt, die in blau-weißen Bildern aus der Geschichte der Stadt erzählen. Besonders schöne Exemplare sieht man beispielsweise in der Eingangshalle des Bahnhofs Estação de São Bento.

Porto

Porto ©iStockphoto/neirfy

Übrigens: nicht umsonst heißt die Börse in der Rua Ferreira Borges Palácio da Bolsa. Tatsächlich gleicht das ehrwürdige Bauwerk in Teilen eher einem Palast denn einem Geschäftshaus. Als absoluter Glanzpunkt gilt der Salão Árabe, der „arabische Salon“, der eher ein beeindruckender Festsaal in neomaurischem Stil ist. Und wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen die Ponte de Dom Luís I. irgendwie bekannt vorkommt. Die Doppelbrücke, die die Altstadt mit den neueren Vierteln verbindet, stammt aus dem Büro des französischen Architekten Gustave Eiffel, der bekanntlich der Konstrukteur des Eiffel-Turms war. Wissen Sie jetzt, woran Sie die Brücke erinnert?

Wer genug hat vom Trubel der Stadt, ihrem geschäftigen Treiben und ihren ausgelassenen Feiern, der findet nicht weit von ihr entfernt Ruhe und Entspannung. Einige schöne Küstenorte und Badestrände sind nur eine kurze Fahrt entlang der Küstenstraße entfernt. Wenige Kilometer im Landesinneren ist es mittlerweile auch möglich, in einem Herrenhaus oder gar einem ehemaligen Adelssitz zu residieren und seinen Urlaub so auf sehr stilvolle Weise ausklingen zu lassen.

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