Torre de Belem in Lissabon
Zur kulturellen Weiterbildung ist als einmalige Sehenswürdigkeit in Lissabon der sogenannte Torre de Belem im gleichnamigen Stadtteil empfehlenswert. Er wurde im Auftrag von König Manuel dem ersten im Jahre 1515 gebaut und im Jahre 1521, auch das Todesjahr von König Manuel dem ersten, fertiggestellt. Der Turm überstand das Erdbeben von Lissabon am 1.11.1775 fast unversehrt, obwohl Lissabon fast komplett zerstört wurde. Das Erdbeben forderte tausende Opfer und wird als eine der schlimmsten Naturkatastrophen Europas gewertet. Das an der Tejomündung gelegene Bauwerk, im manuelinischen Stil, befindet sich neben dem Mosteiro dos Jeronimos (Hieronymus-Kloster). Es stellt seither die Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperium dar.
Auf das Meer blickt als Schutzsymbol der Seefahrer eine Statue Unseren lieben Frau der sicheren Heimkehrer. Als erste plastische Darstellung ist auf der Nordwestseite des Torre de Belem ein Nashornkopf dargestellt. Dabei ist ein Panzernashorn dargestellt, welches Alfonso de Albuquerque im Jahre 1515 von einer Indienreise mitbrachte. Albrecht Dürer nahm dies als Vorlage für seinen Holzzuschnitt „Rhinozeros“. Der Turm erhält durch seinen Ausschmückungen mit Schnurreliefen, durchbrochenen Balkonen, mauerischen Ausgucken und den schildförmigen Zinnen seinen eigenen Charme. Bis ins 19. Jahrhundert diente der Turm als Waffenlager und als Gefängnis.
Durch die im 19. Jahrhundert vorgenommenen Aufschüttungen des nördlichen Tejoufers ist es mittlerweile möglich, trocken den Turm zu erreichen. Die obere Etage, die in ca. 35 m Höhe liegt, kann gegen eine Gebühr von ca. 3 Euro als Aussichtsplattform genutzt werden. Durch die UNESCO zählt der Torre de Belem seit 1983 als Weltkulturerbe.