Religion in Portugal
Religion in Portugal spiegelt die facettenreiche kulturelle Identität des Landes wider und hat über die Jahrhunderte hinweg einen bedeutenden Einfluss auf das Leben der Menschen gehabt. Von der tief verwurzelten katholischen Tradition bis hin zu einer wachsenden Vielfalt religiöser Praktiken bietet Portugal eine interessante und vielschichtige religiöse Landschaft.
Der Glaube spielte schon immer für viele Einwohner Portugals eine wichtige Rolle im Leben. Etwa 95% der Portugiesen geben auch heute noch an, römisch-katholischen Glaubens zu sein. Untersuchungen in den letzten Jahren stellten jedoch verstärkt ein Nord-Süd-Gefälle fest. Die Menschen im reichen, von Traditionen geprägten Norden gehen häufiger in die Heilige Messe als ihre Glaubensbrüder und -schwestern im ärmeren Süden des Landes.
Der Glaube prägt trotz rückgängiger Kirchengängerquoten das Weltbild und Leben der Menschen. Er begleitet sie durch ihre Schulzeit und ihre Studienzeit und mahnt sie im Alltag. Jeder noch so kleine Ort nennt wenigstens eine Kapelle sein Eigen, die liebevoll ausgestaltet ist. Besonders Gläubige pilgern einmal im Leben nach Fátima, einer der wichtigsten Wallfahrtsstätten der katholischen Kirche. An diesem Platz soll einst drei Hirtenkindern die heilige Maria gleich mehrfach erschienen sein und sich ihnen offenbart haben. Seit diese Erscheinungen offiziell vom Vatikan anerkannt wurden, reißt der Pilgerstrom nicht ab. Erst im Jahr 2007 musste eine neue Kirche, der größte Neubau des 21. Jahrhunderts, eingeweiht werden, weil die alte Kirche hoffnungslos zu klein für die Massen an Gläubigen war.
Neben dem südfranzösischen Lourdes ist Fátima der berühmteste Wallfahrtsort Europas. Kranke und Gebrechliche kommen in der Hoffnung auf ein Wunder, jeweils am Erscheinungstag beten etwa eine Million Gläubige an diesem Ort.