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Faro

Faro, die Hauptstadt der Region Algarve, ist mit seinen 41.000 Einwohnern eine der größten touristischen Hochburgen des portugiesischen Südens. Viele Urlauber lernen die Stadt nur kurz kennen, wenn ihr Flieger dort landet – Faro besitzt einen von drei internationalen Flughäfen des Landes. Eigentlich schade, denn die ehemals römische Siedlung hat viel Sehenswertes zu bieten.

Faro

Faro ©iStockphoto/inaquim

Einen Stadtbummel beginnt man in Faro am besten am Jardim Manuel Bivar, dem relativ zentral gelegenen Garten am Hafen. Von dort kann man eine der vielen möglichen Bootstouren starten, Faros Shoppingmeile in der Fußgängerzone stürmen oder sich auf die Spuren der Faroer Vergangenheit begeben. Viele historische Bauwerke hat die eigentlich sehr alte Stadt nicht zu bieten. Kein Wunder, im 18. Jahrhundert wurde sie gleich zwei Mal von einem Erdbeben heimgesucht und vollständig zerstört. Trotzdem finden sich vereinzelt einige Hinweise auf die Kultur vergangener Tage: zu bestaunen sind beispielsweise ein gut erhaltenes Mosaik aus römischer Zeit, die Zitadelle oder das Liceum, das ehemalige Gymnasium der Stadt. Der Aufstieg zum Liceum lohnt sich gleich in mehrfacher Hinsicht: von hier aus bietet sich ein wundervoller Blick über die Stadt und das Meer.

Faro ist auch eine Stadt der Kirchen, was in Anbetracht der großen Zahl an Gläubigen im Land nicht verwunderlich ist. Sehr beliebt ist beispielsweise die Kirche São Pedro, die wegen ihres wundervollen Reliefs des Abendmahls bekannt ist. Ein regelrechter Schatz ist die barock anmutende Igreja do Carmo. Diese Kirche vereinigt sowohl innen als auch außen die unterschiedlichsten Baustile und zeugt mit ihrem prächtigen, mit Blattgold belegten Inneren vom Reichtum und Pomp der Vergangenheit. Bekannt ist „do Carmo“ aber auch aufgrund ihrer Capela dos Ossos, der Knochenkapelle. Sie entstand 1816 und wurde mit Teilen der Skelette von Mönchen ausgestattet. Von Santo António, einer weiteren Kirche, aus hat man übrigens einen fantastischen Blick über das Meer und die Salinen.

Sicher, für seine Badestrände ist Faro nicht unbedingt bekannt – was nicht bedeutet, dass es keine gibt. Der Hausstrand der Stadt liegt nur etwas außerhalb, auf der vorgelagerten Ilha de Faro, die man im Landeanflug auch gut vom Flugzeug aus sehen kann. Die Ilha de Faro ist genau genommen eine Halbinsel und über eine schmale Landbrücke mit dem Festland verbunden. An dieser Stelle kann es im Sommer auch schon einmal zu Staus kommen, weil viel zu viele Sonnenhungrige gleichzeitig versuchen, sich durch dieses Nadelöhr zu quetschen. Hat man es aber geschafft, findet man hier vor allem an der Ostseite der Halbinsel schöne Sandstrände, die weder Komfort noch Sicherheit vermissen lassen und sogar die eine oder andere Segel- oder Windsurfschule zu bieten haben. Während Sie sich nun genüsslich im weichen Sand braten lassen und dabei den wahrscheinlich schönsten Blick über Faro genießen, bauen Ihre Reisepartner vielleicht schon das Zelt auf dem nahe gelegenen Campingplatz auf. Aber Achtung, informieren Sie sich rechtzeitig, ob es noch freie Plätze gibt!

Eine Sehenswürdigkeit der anderen Art ist Ria Formosa, eines der wichtigsten und größten Naturschutzgebiete der Region. Der Naturpark nimmt auch einen Teil der Ilha de Faro ein und erstreckt sich zwischen dem Festland und einigen vorgelagerten Inseln. Hier findet man noch die ursprüngliche Vegetation der Gegend, unter anderem auch Salzwiesen, Wattflächen und Sandbänke. Spätestens jetzt dürften die Ornithologen unter Ihnen aufgehorcht haben – zu Recht! Eine unglaubliche Vielfalt an Vögeln lebt hier, die sich bequem von verschiedenen Stationen aus beobachten lassen. Wer dem Vögel Beobachten wenig abgewinnen kann, auf den warten ein Naturwanderpfad, eine Gezeitenmühle, ein Thunfischfangboot (das man auch erklettern darf) und eine Aufzuchtstation für den Cão de Agua Português, den Portugiesischen Wasserhund. Bei dieser Hunderasse handelt es sich um einen sehr kinderfreundlichen und intelligenten Fischerhund, der noch bis vor wenigen Jahren den Fischern der Gegend beim Fischfang half.

Begibt man sich etwas außerhalb von Faro, trifft man auf einen ganz besonderen Schatz: in Estoi, einem Dorf nördlich von Faro, liegt der Palácio de Estoi. Dieser Privatpalast aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde im Rokokostil erbaut und ist in seiner Form einzigartig für die Algarve. Es handelt sich dabei um einen Nachbau des königlichen Palastes in Queluz – in kleinerem Maßstab, versteht sich. Der Öffentlichkeit zugänglich ist der prachtvolle Garten, der dieses Kleinod umgibt. Eine Fahrt nach Estoi lohnt sich übrigens gleich in mehrfacher Hinsicht: in einem Nachbarort von Estoi, Milreu, findet man noch gut erhaltene römische Ruinen, einmalig für diese Gegend.

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